Ein Weg zur smarten Stadt

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Pandemiebedingter Lockdown, AHA-Regeln, Click & meet und luca App beflügeln den Bedarf und den Umsetzungswillen zu einer smarten Stadt. Eine Stadt, in der Informations- und Kommunikationstechnik eingesetzt wird, um moderne, digitalgestützte Services anbieten zu können, muss sich stets an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Der Einsatz von Technologie ist also kein Selbstzweck, sondern soll dazu dienen, die Lebensqualität jedes Einzelnen und die Standortqualität für ansässige Institutionen und Wirtschaftsunternehmen zu verbessern. Wie kann der Weg zur „Smart City“ gelingen?

Notwendige Basistechnologien

Der größte Fortschritt lässt sich häufig im professionellen Management urbaner Daten – also Daten, die innerhalb oder über eine Stadt erzeugt werden – erzielen. Es ist wichtig und sinnvoll, die IT-Landschaft abgestimmt aufzubauen und bestehende Datensilos konsequent einzureißen. Interoperabilität im kommunalen Datenraum und der Einsatz moderner IT-Plattformen ermöglichen eine völlig neue Qualität in der Bewirtschaftung einer Stadt.

Eine weitere wichtige und sichtbare Basis sind zudem alle Technologien, die die Kommunikationsebene verbessern. Dazu gehören der Glasfaserausbau, die Evolution von 4G zu 5G, öffentliches WLAN und der Ausbau von IoT-Funknetzwerken wie LoRa. Auf dieser Kommunikationsschicht aufbauend und mit einer durchdachten Datenstrategie lassen sich auf einer wohlorchestrierten IT-Systemlandschaft neue Anwendungen und Services für Bürger und Besucher, aber auch die eigene städtische Verwaltung bereitstellen. Ein spürbarer Mehrwert für alle ist es, Verwaltungsbereiche zu entlasten, was zu einer positiven und zukunftsorientierten Außenwahrnehmung führen kann.

Neben der Verwaltung stehen auch die Stadtwerke im Zentrum einer Smart City. Sie verfügen über technische Kompetenz, eine technische Workforce vor Ort, können bestehende innerstädtische Netzwerke nutzen und genießen das Vertrauen der Bevölkerung. Kurzum: eine Poleposition bei der Geschäfts- und Marktentwicklung von Smart-City-Services.

Nicht nur die Technologie entscheidet

Für eine erfolgreiche Arbeit sind jenseits der Technologie auch andere Faktoren entscheidend. Dazu gehört die Grundhaltung: Man kann jederzeit mit der Arbeit anfangen, das Wichtigste ist Ausprobieren und Lernen. Es gilt, Entwicklungsräume zu schaffen und digitale Initiativen wohlwollend zu fördern. Schließlich sind die Aktivitäten in eine Gesamtstrategie einzubetten. Die Einbeziehung der Bürger und auch die professionelle Zusammenarbeit zwischen Stadt und Tech-Companies sind wichtige Faktoren für den Erfolg beim Aufbau einer Smart City.

Zudem sind Kooperationen mit anderen Städten wichtig, um gemeinsame Standards und überregionale Lösungen zu etablieren. Digitalisierung heißt immer auch Kooperation. Die Digitalisierung hat vieles an neuen, vor allem agilen Arbeitsmethoden hervorgebracht. Hier haben alle Städte noch viel Potenzial sich weiterzuentwickeln. Außerdem sind die rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten. Das gilt insbesondere für den Betrieb der (Kommunikations-)Infrastruktur und für den Datenumgang.

Best-Practice-Beispiele schaffen

Welche Bereiche einer Stadt (Mobilität, Kommunikation, Versorgung etc.) sind am schwierigsten in ein Smart-City-Konzept zu integrieren? Schwierig ist relativ, die Frage ist eher: Wo ist der größte Hebel und wo sind die Umsetzungschancen am besten? Gibt es innerhalb der Stadt bereits Bestrebungen oder Wünsche sich zu engagieren, so ist dies ein guter Ausgangspunkt. Dabei ist es wichtig, ein Umfeld zu schaffen, in dem Konzepte und Ideen auf fruchtbaren Boden fallen. Denn Best-Practice-Beispiele sind ein gutes Mittel, um andere Bereiche zu motivieren, ebenfalls mitzuziehen.

Ansprechpartner*innen: Dr. Andreas Lied/Jan-Hendrik vom Wege/Matthias Daumann

PS: Sie interessieren sich für dieses Thema? Dann schauen Sie gern mal hier.

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