Die Strompreise steigen, die EEG-Umlage sinkt

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Die EEG-Umlage wird im Jahr 2019 6,405Ct/kWh betragen. Das haben die Übertragungsnetzbetreiber TenneT, Amprion, 50Hertz und TransnetBW heute bekannt gegeben. Damit kommen sie ihrer Verpflichtung nach, jährlich bis zum 15.10. die EEG-Umlage für das kommende Jahr mitzuteilen. Im Moment liegt die EEG-Umlage bei 6,792 Ct/kWh. Im nächsten Jahr sinkt sie damit im Vergleich zu diesem Jahr um 5,7 Prozent.

Die Höhe der EEG-Umlage errechnen die Übertragungsnetzbetreiber grundsätzlich aus einer Prognose und einer tatsächlichen Größe: einerseits der Differenz zwischen den prognostizierten Einnahmen und Ausgaben für das folgende Kalenderjahr, andererseits der Differenz zwischen den tatsächlichen Einnahmen und Ausgaben aus dem laufenden Kalenderjahr. Daraus ergibt sich eine Deckungslücke, die durch Erhebung der EEG-Umlage gefüllt werden soll.

Den weitaus größten Anteil an den Ausgaben machen die EEG-Förderungen aus, welche die Anlagenbetreiber erhalten. Die Strommengen, die die Übertragungsnetzbetreiber dafür erhalten, müssen sie an der Börse vermarkten. Mit den Börsenpreisen im Jahr 2018 sind auch die Einnahmen deutlich gestiegen, so dass das EEG-Konto in den zurückliegenden Monaten stets eine „Überdeckung“ aufwies. Ende August 2018 ergab sich beispielsweise ein Guthaben von 4,0 Mrd. Euro. Dies ist einer der Gründe dafür, dass sich die EEG-Umlage für 2019 trotz Zubaus weiterer EEG-Anlagen nicht erhöht, sondern sogar verringert hat. Ob dieser Trend anhalten wird, bleibt abzuwarten. Für die Fortsetzung des Trends könnte sprechen, dass die in den Ausschreibungen erzielten Zuschläge zum Teil schon unter den Börsenpreisen liegen und die Ausgaben damit sinken.

Ansprechpartner: Dr. Martin Altrock/Jens Vollprecht

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