Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft der Zukunft

Die gesamte Wirtschaft steht vor einem Transformationsprozess von einem linearen hin zu einem zirkulären Ansatz in der Nutzung von Ressourcen. Zur Umsetzung der anstehenden Ressourcenwende skizziert die Circular Economy Initiative Deutschland in ihrem Abschlussbericht Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft (Circular Economy Roadmap für Deutschland). Erste Maßnahmen der Roadmap sollen bereits bis 2024 umgesetzt werden. In den kommenden Wochen werden wir (in einer Reihe) einzelne Herausforderungen aber auch Lösungspfade darstellen, um Sie auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft zu begleiten.

Hin zu einer Circular Economy

Die Kreislaufwirtschaft ist ein wesentlicher Faktor, um nicht nur Klima-, sondern auch Ressourcen- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Daher gewinnen Themen wie Abfallvermeidung, Recycling oder Gesamtressourcenverbrauch auch in Deutschland immer mehr an wirtschaftlicher und politischer Bedeutung. Bereits vor einiger Zeit hatte die Europäische Kommission einen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft veröffentlicht, die Circular Economy Initiative Deutschland hat mit ihrer Roadmap nun nachgelegt. Die Initiative bündelt die Anliegen verschiedener Akteursgruppen aus der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Gesellschaft und wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Laut Initiative kann man die Circular Economy Roadmap als wissenschaftlich fundierten Handlungsrahmen verstehen, der die erforderlichen Schritte für einen Übergang Deutschlands zu einer Circular Economy systematisch beschreibt. Um einer angemessenen Kreislaufwirtschaft gerecht werden zu können, bedarf es eines einheitlichen Rechtsrahmens. Die Kreislaufwirtschaft fördere den ökologischen Mehrwert der Ressourcennutzung, die Wettbewerbsfähigkeit, nachhaltiges Wirtschaftswachstum und schaffe nicht zuletzt auch neue Arbeitsplätze. Kurzum: Die Kreislaufwirtschaft bietet Antworten und Lösungen im Umgang mit den Herausforderungen, die mit der Klimapolitik einhergehen. Kern einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ist das Ziel, das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch abzukoppeln.

Entsprechend skizziert auch die Circular Economy Initiative Deutschland die ressourcenbezogenen Lösungsansätze sehr klar: den Ressourcenverbrauch minimieren, das Kreislaufmanagement maximieren und Abfälle vermeiden, indem die Lebensdauer von Produkten verlängert wird. Dazu werden zehn ausführliche Handlungsempfehlungen und -schwerpunkte ausgearbeitet. Neben der Schaffung zirkulärer Geschäftsmodelle als zentrales Element fasst die Initiative auch weitere Maßnahmen wie die Standardisierung von Rechtsnormen oder die Förderung besonderer Technologien ins Auge. Hierbei wird auf die Wertschöpfungsketten Verpackung und Batterie Bezug genommen, die vor allem für die Abfallwirtschaft von Belang sind. Insbesondere Batterien gewinnen auch aufgrund des Hochlaufs der E-Mobilität immer mehr an Bedeutung.

Die Ressourcenwende wird kommen – und zwar bald

Um den Weg in die Circular Economy effektiv gestalten zu können, werden die Maßnahmen der Roadmap auch an wirtschaftliche Akteure innerhalb der gesamten Wertschöpfungsstufe adressiert. Dies wird nicht nur Unternehmen betreffen, die einen gewissen Ressourcenverbrauch oder Umweltbelastungen vorweisen, sondern auch Lieferanten, die ,,zirkuläre Dienstleistungen‘‘ anbieten (wollen). In naher Zukunft müssen diese Unternehmen mit weiteren Verpflichtungen rechnen, die die Erweiterung von Wertschöpfungsnetzwerken, die Bereitstellung von Daten oder die Schaffung von Dienstleistungen auf B2B- und B2C-Ebene betreffen.

Die Umsetzung dieses Pflichten-Katalogs wird zeitnah angestrebt. Sie sollten also schon heute beginnen, sich mit dem schrittweisen Übergang zu einer Circular Economy vertraut zu machen.

Ansprechpartner*innen: Prof. Dr. Ines Zenke/Dr. Tigran Heymann/Dr. Christian Dessau

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