Advent, Advent, ein Lichtlein brennt…
… doch damit die Kerze auch künftig nicht unsere einzige Lichtquelle ist, muss allerhand passieren. Viel zu tun gab es im Jahr 2012 für den deutschen Gesetzgeber, den der schnelle Ausbau der Erneuerbaren Energien und die immer steigenden Energiekosten vor große Aufgaben stellen. Selbst wenn sich ein Masterplan für die Energiewende auch dieses Jahr nicht unter dem Weihnachtsbaum finden wird, so sind doch einige erwähnenswerte Schritte für das Gelingen der Energiewende unternommen worden.
Wie alles begann…
Zu Beginn des Jahres drehte sich alles rund um die klimafreundliche Energieerzeugung. PV-Novelle war das Stichwort, das Medien, Fachkreise und Politik über längere Monate hinweg beschäftigte. In den Sommermonaten wurde dann endlich eine Kompromisslösung gefunden und die Novelle – das wagten viele schon nicht mehr zu hoffen – wurde dann doch noch Gesetz. Daneben bescherte der Sommer aber auch eine verbesserte Förderung des Stroms aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, welchen im Rahmen der Energiewende eine immer wichtigere Rolle zuteil wurde.
… und wie es dann weiter ging
Doch mit der Förderung des Stroms aus klimafreundlichen Erzeugungsanlagen war es noch lange nicht getan. Die nächste große Hürde der Energiewende stand noch bevor – die Gewährleistung der Versorgungssicherheit. Um diese schien sich nun auch der Gesetzgeber große Sorgen zu machen. Schließlich stieg der Anteil des Stroms aus den zum großen Teil volatil einspeisenden Erneuerbaren Energien bereits im ersten Halbjahr 2012 auf nahezu 26 Prozent. Insgesamt 67,9 Mrd. Kilowattstunden trugen unsere natürlichen Ressourcen wie Wind, Sonne und Biomasse zur deutschen Stromversorgung bei. Da sich diese aber naturgemäß kaum steuern lassen, mussten Lösungen her, um das Netz in Zukunft dennoch stabil zu halten. Eine Systemstabilitätsverordnung (SysStabV) und ein Netzentwicklungsplan waren der Anfang, aber noch lange nicht die vollständige Lösung des Problems. Schnell war klar, dass weitere Maßnahmen nötig sein würden, damit auch in diesem Winter niemand im Dunkeln sitzen muss.
Und so kam es dazu, dass noch kurz vor Jahresende der deutsche Gesetzgeber im schwindelerregenden Tempo weitere Regelungen produzierte. Zunächst wurde die Managementprämie gekürzt, um den Erneuerbaren-Energien-Anlagen mehr Verantwortung für eine erfolgreiche Marktintegration zu übertragen. Dann hat man in Windeseile auch das EnWG novelliert: Offshore-Anbindung, Verbot von Kraftwerksstilllegungen und intelligente Messsysteme sollen künftig ihren Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. Und da man gerade dabei war, hat man auch die etwas vernachlässigte Abschaltverordnung wieder aus der Schublade geholt und verabschiedet.
Und was uns 2013 noch erwartet
Rückblickend betrachtet war 2012 ohne Zweifel ein arbeitsreiches Jahr für unseren Gesetzgeber. Dies bedeutet jedoch noch lange nicht, dass zum Jahresende ein Strich unter das Projekt „Energiewende“ gezogen werden kann. Auch 2013 hat man in Berlin in punkto Energiewirtschaft noch viel vor. So wird zum Beispiel dem Erneuerbare-Energien-Gesetz im neuen Jahr wieder eine besondere Aufmerksamkeit zuteil werden. Denn die einst geschaffenen Regelungen bieten längst nicht mehr den optimalen Rahmen für den stark fortgeschrittenen Ausbau der Erneuerbaren und werden überdies auch noch in Brüssel kritisch beäugt. Auch der Verteilnetzebene will sich der Gesetzgeber künftig intensiver annehmen. Versprochen sind bessere Investitionsanreize für den Ausbau und die Ertüchtigung der Verteilnetze – und das Versprechen gilt es in 2013 einzulösen. Und dann werden uns auch Stichworte wie Strommarktdesign, Kapazitätsmärkte, Energieeffizienz, und Smart Grid sicherlich auch im kommenden Jahr noch öfter begegnen.
Bis dahin sind wir aber zuversichtlich, dass auch über die Weihnachtsfeiertage die Lichter nicht ausgehen und gönnen daher uns und unseren Lesern ein paar Tage Ruhe: Der BBH-Blog wünscht allen frohe Feiertage und freut sich, Sie im neuen Jahr wieder mit spannenden Themen rund die die Welt der Energiewirtschaft begrüßen zu dürfen. Guten Rutsch.
Herzlich, Ihr BBH-Blog