EU will „Smart Cities“ fördern

Der Umbau der europäischen Energieversorgung – mehr Energieeffizienz, mehr Erneuerbare Energien – ist derzeit DAS Thema in Brüssel. Nicht nur will man in der EU die „20-20-20 Ziele“ (Emissionsminderung – Effizienzsteigerung – Ausbau der Erneuerbaren Energien bis 2020) erreichen. Man will auch weiter gehen und im internationalen Vergleich eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet „Energieversorgung der Zukunft“ übernehmen.

Neben zahlreichen Maßnahmen auf EU- und nationaler Ebene hat man dabei das Potential der lokalen Initiativen anerkannt – und die Chance, den Fortschritt auf den Gebieten Energieeffizienz und Erneuerbare Energien auch durch lokale, kommunale Modellprojekte voranzutreiben.

Bisher unterstützte die Europäische Kommission Städte und Kommunen beispielsweise im Rahmen der Programme CONCERTO (unabhängige, nachhaltige Energieversorgung) und CIVITAS (nachhaltiger, energieeffizienter Transportsektor). Dieses Jahr werden diese Projekte zusammengeführt und ausgeweitet: Die Europäische Kommission, Generaldirektion Energie, hat am 19. Juli 2011 die Ausschreibung für ihr neues „Smart Cities“ -Förderprogramm eröffnet. Das Ziel: die Etablierung von integrierten, nachhaltigen und innovativen Maßnahmen u.a. in den Bereichen Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und Senkung der Treibhausgasemissionen in Städten. Dafür werden rund 80 Millionen Euro bereitgestellt.

Bewerben können sich Städte und Kommunen europaweit, die gemeinsam in Teams das Thema Energieeffizienz anpacken wollen. Teams sollten aus mindestens drei Städten oder Kommunen aus mehreren Mitgliedsstaaten bestehen, die in einem einheitlichen Konzept gemeinsame Probleme adressieren und zusammen an deren Lösung arbeiten. Der Plan sollte zugeschnitten sein auf die spezifischen Probleme der jeweiligen Städte und Kommunen und innerhalb von 10 Jahren die Energieeffizienz messbar steigern. Dabei ist es unwesentlich, ob die Bewerber ohnehin schon eine Vorreiterrolle in Sachen Energieeffizienz und Erneuerbare Energien einnehmen oder ob sie „bei Null starten“. Was zählt, ist ein gutes Konzept, Motivation und Engagement.

Bezüglich der förderungswürdigen Aktivitäten sind den Bewerbern (fast) keine Grenze gesetzt: Alles was zur Steigerung der Energieeffizienz in den jeweiligen Städten und Kommunen beiträgt, ist förderfähig, von der energetischen Gebäudesanierung über die Optimierung der Energieversorgungssysteme bis hin zur nachhaltigen Städteplanung mit holistischem Gesamtkonzept.

Der Zeitpunkt für die „Smart Cities“-Initiative ist günstig gewählt: Es bietet sich an, Um- und Ausbauprojekte, die gemäß den Bemühungen der Kommission um eine neue Energieeffizienzrichtlinie ohnehin notwendig werden könnten, auf diese Weise zumindest teilweise fördern zu lassen und obendrein noch international mit gutem Beispiel voranzugehen.

Da die Frist zum Einreichen der Konzeptvorschläge bereits am 1. Dezember 2011 abläuft, sollten interessierte, motivierte und engagierte Stadtwerke und Kommunen schon jetzt beginnen, sich Gedanken zu machen, was sie individuell vorschlagen könnten und mit wem sie an der Umsetzung eines gemeinsamen Konzeptes zusammen arbeiten könnten.

Ihre Ansprechpartner für die Unterstützung bei der Antragstellung und der Erfüllung der administrativen Voraussetzungen: Dr. Dörte Fouquet

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